Die Sonde LISA Pathfinder (Laser Interferometer Space Antenna) ist am 3. Dezember 2015 um 5.04 Uhr Mitteleuropäischer Zeit an Bord einer Vega-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) ins All gestartet. Sie soll wichtige Technologien im Weltraum erproben, die im geplanten Gravitationswellen-Observatorium eLISA (evolved Laser Interferometer Space Antenna) ab 2034 zum Einsatz kommen sollen. Die Vorbereitung dieser ESA-Mission dauerte mehr als zehn Jahre lang.
Der deutsche Physiker Albert Einstein sagte erstmals 1916 Gravitationswellen auf der Grundlage seiner Allgemeinen Relativitätstheorie voraus. Mit eLISA sollen die Gravitationswellen mit Hilfe einer Laserinterferometrie zwischen drei Sonden nachgewiesen und gemessen werden.
Nach rund zwei Monaten kommt LISA an ihrem Ziel, dem Lagrangepunkt L1 - rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt in Richtung Sonne - an. Hier halten sich die Gravitationskräfte von Sonne und Erde die Waage, mit nur geringfügigen Störungen durch den Mond und die Planeten. Es herrschen nahezu ideale Bedingungen für die Technologieerprobung - nahezu konstante Kräfteverhältnisse, Temperaturen und geringstmögliche Störungen.
Lisa Pathfinder soll im sogenannten LISA Technology Package (LTP) auf engstem Raum Bedingungen von eLISA simulieren. Im Inneren des Wissenschaftsmoduls werden zwei kleine würfelförmige Testmassen freigegeben und driften dann freischwebend in der Sonde - fast vollständig unbeeinflusst von Störungen durch die Sonde selbst und die Außenwelt. Die verbleibenden Einflüsse auf diese beiden Testmassen werden durch eine hochpräzise Lagekontrolle mit Hilfe spezieller Mikro-Newton-Triebwerke ausgeglichen.
LISA Pathfinder soll nachweisen, dass die Inertialsensoren, die Laserinterferometrie und die Stabilitätskontrolle wie vorgesehen betrieben werden können. Hier beträgt deren Abstand bei LISA Pathfinder etwa 40 Zentimeter, bei eLISA sind die Spiegel rund zwei Millionen Kilometer voneinander entfernt angeordnet, verteilt auf drei Raumsonden,
An LISA Pathfinder sind die ESA, Forschungseinrichtungen und Industriefirmen aus Italien, Deutschland, Großbritannien, Spanien, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden beteiligt. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik/Albert-Einstein-Institut(AEI) in Hannover, die Max-Planck-Gesellschaft und das DLR Raumfahrtmanagement sind in Deutschland hauptsächlich beteiligt.
DLR-Nachrichten: Pressemitteilung der DLR vom Donnerstag, 3. Dezember 2015
Auf den Spuren von Albert Einstein: LISA Pathfinder erfolgreich gestartet und